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Zeit der Zauberer: Das große Jahrzehnt der Philosophie 1919 - 1929, by Wolfram Eilenberger
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Pressestimmen
»Das Buch, über das ich mich in diesem Jahr am meisten gefreut habe [...] Ein fast elegisches, berührend zu lesendes Buch«Rüdiger Safranski, Die Welt, 15.12.2018»Eilenberger ist Erzähler [...] Theorien serviert uns dieser Autor nicht wie fade, eisgekühlte Cocktails, sondern als Heisgetränke«Thomas Gärtner, Dresdner Neueste Nachrichten, 13.12.2018»Eilenberger [ist es] mit seiner Zeit der Zauberer gelungen, Maßstäbe zu setzen für ein philosophie- und wissenschaftshistorisches Sachbuch, das bei allem Interesse für seinen Gegenstand auch das Herz der eigenen Gegenwart trifft«Martin Ingenfeld, literaturkritik.de, 29.11.2018»Es [das Buch] bietet keine trockene Philosophiegeschichte, sondern eine verständliche Einführung in die verschiedenen Weltbilder, die heftig aufeinanderprallten, aber auch in die Biographien der Denker, die unterschiedlicher kaum sein könnten«Damals, Ausgabe 12/2018»ein Panorama des Denkens und Zeitgeschichte in einem«Romain Leick, Der Spiegel - Literaturspiegel, 24.11.2018»Eilenbergers Buch bewahrt das Staunen der Philosophie, nimmt aber die Ehrfurcht vor dem Unverständlichen weg.«Jörg Magenau, Tages-Anzeiger, 06.08.2018»Immerhin haben wir noch Bücher, die uns die Faszination von einst für ein paar Tage zurückgeben können. Wolfram Eilenbergers Buch ist eines von ihnen. Wenn Sie nur für ein einziges Philosophiebuch Geld übrig haben: Nehmen Sie dieses.«Wolfgang Pichler, General-Anzeiger Bonn, 16.06.2018»Im Lichte der Philosophie erfasst Eilenberger daher eine ganze Epoche, in deren Schatten wir heute noch stehen. Ein lesenswertes und spannend geschriebenes Buch – das zur tieferen Auseinandersetzung mit diesen vier Zauberern, ihren Werken und Gedanken anregt.«Holger Zaborowski, 05.2018»Die Angst, die Kreativität, der Taumel hatten dieses Jahrzehnt fest im Griff. Im Taumel der Gefühle legt man auch das Buch zur Seite und wünscht ihm viele Leser.«Michael Hesse, Frankfurter Rundschau, 20.04.2018»Eilenberger ist nicht nur ein versierter Rechercheur, sondern durch sene schriftstellerischen Fähigkeiten auch ein begnadeter Vermittler. Es macht Freude, mit ihm tief in die Denkleben seiner Helden einzutauchen.«Ulrich Rüdenauer, Die Rheinpfalz, 18.04.2018»"Zeit der Zauberer" heißt das Buch, in dem Eilenberger sachkundig und detailreich, spannend und gelehrt "das große Jahrzehnt der Philosophie" zwischen 1919 und 1929 erzählt – die Dekade, in der sich Europas Schicksal zwischen Demokratie und Diktatur entschied, die Weltgeschichte gewissermaßen den Atem anhielt.«Roman Leick, Der Spiegel, 24.03.2018»Eilenberger ist ein Kritiker der an den Universitäten betriebenen Philosophie, und er löst das Problem, die "Goldenen Zwanziger" der Philosophie zu beschreiben, auf unakademische, gleichwohl erhellende Weise.«Harald Loch, Badische Zeitung, 28.03.2018»Es gilt ein Buch vorzustellen, das auf lange Zeit seinesgleichen suchen wird. ...Atemlos gespannt und immer wieder zum Nach-Denken angeregt, werden wir Zeugen eines Dramas, das uns wie ein Krimi fesselt und zum Verständnis unserer Gegenwart mehr beiträgt als so manche soziologische Studie.«Micha Brumlik, taz, 14.03.2018»Wolfram Eilenberger hat ein großartiges Buch geschrieben. Mitreißend erzählt, klug, erhellend. "Zeit der Zauberer" ist beides zugleich: Inspiration und Mahnung.«Lydia von Freyberg, ttt, 11.03.2018»[Wolfram Eilenberger] bewahrt das Staunen der Philosophie, nimmt aber die Ehrfurcht vor dem Unverständlichen weg. Seine Qualität zeigt sich nicht zuletzt darin, dass er nicht Partei ergreift, sondern die verschiedenen Ansätze nebeneinander bestehen lässt. Damit macht er Lust darauf, bei jedem der vier nach- und weiterzulesen.«Jörg Magenau, Süddeutsche Zeitung, 09.03.2018
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Wolfram Eilenberger, geboren 1972, war langjähriger Chefredakteur des »Philosophie Magazins«, ist »Zeit«-Kolumnist, moderiert die »Sternstunden der Philosophie« im Schweizer Fernsehen und ist Programmleiter der »phil. cologne«. Er hat mehrere populärphilosophische Sachbücher geschrieben. In zahlreichen Talkshow-Auftritten im Deutschen Fernsehen gibt er der Philosophie eine Stimme und ein Gesicht. Sein Buch »Finnen von Sinnen« war 17 Monate auf der »Spiegel«-Bestsellerliste. Seit November 2017 ist er Programmleiter des Berliner »Nicolai-Verlags«.
Produktinformation
Taschenbuch: 431 Seiten
Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1. Aufl. in dieser Ausstattung (26. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3608964517
ISBN-13: 978-3608964516
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.3 von 5 Sternen
42 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
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Es ist ein großes Vergnügen, dieses lebendig geschriebene Buch über die vier Philosophen der 20er Jahre zu lesen. Wenn ich mich nicht irre, spüre ich die Vorlieben und Antipathien des Autors trotz seiner Versuche, alle 4 gerecht zu beurteilen, heraus, aber das macht nichts. Wer schreibt schon völlig wertfrei, das ist ja auch gar nicht nötig. Mir selbst steht Walter Benjamin am nächsten. So wird vermutlich jeder Leser seinen Lieblingsphilosophen finden.
Die Verbindung der Lehren mit dem Leben einiger der wohl wichtigsten deutschen Philosophen des letzten Jahrhunderts macht das Buch gut lesbar und erklärt ein Stück weit, warum und wie die Philosophen zu ihren Überzeugungen kamen. Die teils radikalen bzw, chaotischen Lebensstile und -Ansichten scheinen Voraussetzung für die radikalen Denkansätze von Wittgenstein, Benjamin und Heidegger gewesenen sein, die mit der alten Metaphysik gebrochen hatten. Cassirer, der Vertreter der alten tradierten Philosophie, wirkt rückständig, hat aber wohl mit seiner systematischen Philosophiesicht wesentlich zur Schärfung der Gedanken zumindest von Heidegger beigetragen. Jede Position braucht eine Opposition. Mich hat Heidegger mit seiner radikalen Daseinssicht und der Endlichkeitsperspektive am meisten beeindruckt, auch wenn er später Mitglied der NSDAP wurde. Ich werde noch mehr von ihm lesen müssen. Wittgenstein ist wohl nur für Philosophiepuristen interessant, er hat das Denken beeinflusst, nicht aber selbst wesentliche Erkenntnisse geschaffen, die für mich verwertbar wären. Dass er sich selbst als unbegreifbar hielt, motiviert mich nicht, mehr von ihm zu lesen. Bei Benjamin bin ich mir noch nicht sicher. Und Cassirer werde ich wegen seiner Renaissanceanalyse lesen.
Ähnlich wie in besagtem Klassiker der Philosophie-Einführungen, glingt es auch hier, recht komplexe Denkprozesse und Fragestellungen auf faszinierende und spannende Art auszubreiten.Zudem wechseln sich diese anspruchsvollen Passagen mit vielen unterhaltsamen Anektdoten und Hintergrundgeschichten ab, welche das Buch in erster Linie zu einem sehr lesenswerten Roman machen.Indem man sich als Begleiter der vier Hauptfiguren durch dieses Jahrzehnt bewegt und ihre persönlichen Erlebnisse sowie die Entwicklung ihres philosophischen Denkens gewissermaßen hautnah miterlebt, wirken ihre Theorien plötzlich einleuchtend und im Kontext ihrer Erlebnisse nachvollziehbar.Daher bietet das Buch einerseits einen guten Einstieg, um sich anschließend tiefer mit den Philosphen zu befassen - genauso gut funktioniert es aber auch als eigenständige und fesselnde Urlaubslektüre.
Die Kompetenz des Autors ist, was Inhalt wie Didaktik betrifft, ganz ausserordentlich. Und obwohl es eine sehr anschauliche Darstellungsweise und eine durchdachte Dramaturgie gibt, fordert das Buch dem Leser einen erheblichen Durchhaltewillen ab, was natürlich an der Thematik liegt: vier gänzlich unterschiedliche Ansätze zur Frage: Was ist der Mensch? Von vier Philosophen, die den Eindruck vermitteln, sich für die grössten Denker ihrer Zeit zu halten.
Wittgenstein hat hier endlich jemand gefunden der ihn verstanden hat und ihn überzeugend anderen verständlich macht. Es ist faszinierend zu lesen wie sich hier überzeugend und spannend anhand von vier Philosophen - Wittgenstein Cassirer Heidegger und Benjamin - Philosophie und Leben verbinden und gegenseitig beeinflussen. So wird Philosophie lebendig und verständlich.Wer das nicht gelesen hat hat viel verpasst.
Angenehm zu lesen, informativ und vor allem auch ein Blick hinter die Türen unseres (ach so hehren) Wissenschaftsbetriebs (auch wenn es um die 1920-er Jahre geht). Mir hat es sehr gut gefallen.
ok
Kenntnisreich, sehr, sehr kenntnis- und geistreich geschrieben! Und dies mit leichter Hand, aber eben gerade nicht lax, sondern in tiefer Einsicht in Leben und Werk der vier Philosophen Wittgenstein, Heidegger, Cassirer und Benjamin, die sokratisch um tiefe Einsicht und Wahrheit ringen, während die Politik am Durchdrehen ist.Der Band erhellt, wie die von den Umständen und Dramen einer entscheidenden Zeitenwende aufgeworfenen höchst existentiellen und deswegen beinahe gleichlautenden Fragen verschiedene Gedanken und unterschiedliche Resultate bedingen, die bei aller Disparität aber wiederum über große Bögen zusammenhängen. Dass diese entscheidenden Fragen den Denkern selbst unmittelbar ans und direkt ins Leben greifen und sich ihnen in das profan Alltägliche drängen, macht die Sache neben aller Bildsamkeit noch unterhaltsam und zeigt, wie große Männer an Querelen laborieren, die selbst einfachen Menschen sattsam vertraut sind, obwohl die aus dem erforderlichen Nachdenken keine Werkausgaben formulieren. Lesenswert ja gerade, weil dem Dramatischen selbst im Tragischen – Pleiten, Pech und Pannen - oft das Komische eignet und es durchaus etwas zu lachen gibt – jedenfalls, wenn man nicht in der Haut der Helden steckt: Wittgensteins wahnwitzig anmutende Dorflehrerexistenz etwa ist doch filmreif, ebenso wie die zwingend folgerichtige Flucht daraus, nachdem er einen seiner Schüler gehörig durchprügelte. Ähnlich burlesk Walter Benjamins Liebesgeschichte mit Asja Lacis – selbstverständlich als Dreiecksgeschichte, und das alles noch im stalinistischen Moskauwinter, später im irrlichternden Berlin, geradezu eine Variante von Goethes „Wahlverwandtschaften“, Benjamins Lieblingsthema, adaptiert für das pathologische zwanzigste Jahrhundert. – Ulkig ja auch, dass namentlich Ludwig Wittgenstein, dem es um klare Sprache und Gedanken zu tun ist, nicht mal von seiner damaligen Anhängerschaft richtig verstanden werden kann … -Zusammengefasst: Sachlich fundiert, zudem geschichtlich profund, dabei gewitzt statt eitel und gelahrt, ausformuliert in nie ermüdenden kurzen und kompakten, innerhalb der Viererbiographie gut ineinandergeblendeten Abschnitten, in etwa synchron vorgehend. Wann hat man das schon: echte Bildung jenseits des unseligen exemplarischen Prinzips, dezent heiter, bei allem Ernst in der Sache eine kleine Philosophiegeschichte im Brennpunkt der Weimarer Zeit. Das, was wir im Einzelnen so in etwa von diesen Großdenkern wussten, wird verbunden. Zudem erkennen wir, wie verschieden – teils klärend, teils verklärend bis verhängnisvoll – auf große Fragen einer turbulenten Epoche geantwortet wird und eben auch große Geister gemäß ihres Charakters – Operari sequitur esse! – nicht aus ihrem Wesen herauskönnen. Der Blick aus Cassirers Hamburger Professoren-Villa ist nun mal ein anderer als der aus Heideggers Hütte am rauen Schwarzwaldhang von Todtnauberg. Die je eigene philosophiegeschichtliche Rezeption, die bevorzugten Quellen und Bezüge bedingen die jeweils anderen Schlüsse. Hochinteressant! Und doch gerade eine ausgemacht deutsches Stück Geistesdramatik. Wertvoll ferner, dass gezeigt werden kann, wie relevant philosophisches Fragen ist!Gruppiert werden diese Geschichten und Geschichtchen um ein geistiges Epizentrum, nämlich um die 1929 stattfindende Davoser Disputation zwischen Cassirer und Heidegger, bei der es um die Behandlung des Metaphysischen bei Kant geht. Gewissermaßen trifft hier ein neokantianischer Erkenntnistheoretiker und Ethiker auf einen sehr volltönenden Fundamentalontologen. Zum einen sind beide dann aber sehr respektvoll, zum anderen mag man sich fragen, was an der Thematik so wichtig wäre. Aber die verhandelte Problematik ist absolut von Belang, denn manches, was hier tiefphilosophisch anklingt, wird alsbald auf sehr fatale und dramatische Weise durchaus im Politischen sichtbar … -Ein sehr, sehr empfehlenswertes Buch, geeignet als Einführung in wesentliche Grundthematiken der Philosophie des zwanzigsten Jahrhunderts.
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